Gaming PC

Gaming PC

Ein Gaming PC ist ein Computer, der speziell für Computerspiele konzipiert ist. Er besteht wie jeder andere PC aus den gleichen Komponenten. Weil Computerspiele die virtuelle Welt möglichst realistisch darstellen sollen, benötigen sie dafür auch die leistungsfähigsten Komponenten.

CPU (Prozessor)

Die Schlüsselkomponente eines jeden Comuters ist die CPU. Um dieses Bauteil herum wird der PC aufgebaut. Man könnte ihn auch als Herz des Gaming PC bezeichnen. Die Firmen AMD und Intel sind die einzigen Hersteller, die noch Prozessoren für PCs herstellen. Intel ist der Marktführer und AMD der ewige Zweite. Deshalb sind CPUs von Intel auch immer ein Stück weit teurer als die von AMD. Zur Zeit bieten beide Hersteller Prozessoren, die etwa auf dem gleichen Niveau liegen. Intel hatte mit den Prozessoren der I-Serie lange Zeit einen Vorteil. Mit den neuen Ryzen-CPUs hat AMD wieder aufgeschlossen. Beide Hersteller bieten CPUs in verschieden Leistungs- und Preisklassen an. Das macht die Auswahl nicht so einfach. Hinzu kommt, dass mit fast jeder CPU-Generation ein neuer Sockel eingeführt wird.

CPU Sockel

Eine CPU alleine ist noch kein PC. Dazu muss der Prozessor auf der Hauptplatine (Mainboard) montiert sein. Jedes Mainboard hat eine Halterung, auf dem die CPU sitzt. Diese Halterung wird als Sockel bezeichnet. Nur wenn das Mainboard und die CPU den gleichen Sockeltyp besitzen, passt es zusammen. Jeder CPU-Hersteller hat mehrere unterschiedliche Sockel-Familien im Angebot, die untereinander nicht kompatibel sind. Und Herstellerübergreifend erst recht nicht.

Mainboard

Das Mainboard ist die zentrale Montageplattform, auf der sprichwörtlich alle Fäden bzw. Leitungen zusammen laufen. Mittlerweile findet man auf der Hauptplatine viele Bestandteile, die früher als einzelne Steckkarten nachgerüstet werden mussten. Zum Beispiel ist die Sound- und die Netzwerkkarte jetzt "on Board". Erweiterungskarten und die dafür nötigen Steckplätze werden fast nicht mehr benötigt. Mainboards gibt es, wie oben beschrieben, für die unterschiedlichsten Prozessor Sockel. Außerdem gibt es die Mainboards in unterschiedlichen Größen. Standard ist das ATX-Format - die kleineren Varianten sind Mini-ATX und Micro-ATX. Alle Varianten sind in Bezug auf die Befestigung kompatibel und  passen in ein ATX-Gehäuse. Auf dem Mainboard befindet sich auch der Steckplatz für den Arbeitsspeicher. Außerdem werden hier auch die Festplatten und optischen Laufwerke angeschlossen. Die Schnittstellen auf der Rückseite des PC befinden sich ebenfalls auf dem Mainboard. Für Ihren Gaming-PC sollten ein hochwertiges Mainboard verwenden.

Chipsatz

Der Chipsatz ist das wichtigste Bauteil das auf dem Mainboard verbaut ist. Er managt den gesamten Datenverkehr im Rechner. Vom Chipsatz hängt auch ab, welche Anschlüsse der Rechner hat, wieviel und welcher Arbeitsspeicher verbaut werden kann, wieviel USB-Anschlüsse vorhanden sind und wieviele Laufwerke angeschlossen werden können.

Arbeitsspeicher

Der Arbeitsspeicher ist eine Art Zwischenablage, auf die der Prozessor bei seiner Arbeit zugreift. Beim Arbeitsspeicher gibt es zwei Hauptfaktoren. Zum einen die Größe und zum anderen die Geschwindigkeit. Die Größe sollte man nach dem Bedarf bemessen. Zur Zeit (2018) sind 4 GB die Untergrenze, 8 GB ist Standard und mit 16 GB ist man auf der sicheren Seite. Mehr ist nur nützlich, wenn man spezielle Software nutzt, die sehr Speicherhungrig ist. Die Empfehlung ist, ein Mainboard zu verwenden, das 4 Steckplätze für Speicher hat und nur 2 davon zu belegen. So kann der Speicher später, wenn er nötig und eventuell billiger ist, einfach aufgerüstet werden.

Die Geschwindigkeit ist primär von dem Speichertyp abhängig. Der aktuelle Speicher ist DDR4 SDRAM. Hierbei gibt es auch verschiedene Bustakte, von denen der Datendurchsatz abhängt. Die Auswahl ist auch davon abhängig, was von dem Chipsatz unterstützt wird.

Grafikkarte

Die Grafikkarte ist bei einem Gaming-PC die wichtigste Komponente, weil die Spiele sehr grafiklastig sind. Der Prozessor sollte zwar auch hinreichend viel Leistung besitzen aber der ganze Rechner steht und fällt mit der Grafikkarte. Viele Mainboards haben inzwischen die Möglichkeit, einen Monitor direkt anzuschließen und die meisten Prozessoren (nicht alle!) besitzen einen eingebauten Grafikchip. Für viele Belange ist diese Lösung auch völlig ausreichend. Zeitgemäße Spiele lassen sich aber nicht starten, wenn keine leistungsfähige Grafikkarte verbaut ist. Wie bei den Prozessoren gibt es auch hier nur noch zwei Hersteller, die Grafikchips für PC-Grafikkarten herstellen. Zum einen Nvidia zum anderen AMD (früher ATI). Wie bei den Prozessoren, ist das Angebot vergleichbar. Die Palette reicht von einfachen Karten, die etwa auf dem Niveau der on Board Grafik liegt bis hinauf zur HiEnd-Grafikkarte. Viele Mainboards bieten die Möglichkeit, zwei oder drei Grafikkarten zusammenzuschalten, um die Leistung nochmals zu erhöhen. Leistungsfähige Grafikkarten sind teuer und werden bereits nach wenigen Monaten von leistungsfähigeren Nachfolgemodellen abgelöst. Das bedeutet, man hat einen enormen Wertverlust.

Festplatte

Auf der Festplatte, auch als Massenspeichermedium bezeichnet, werden die Programme und Daten gespeichert. Beim Start läd der Rechner das Betriebssystem von der Festplatte. Erst danach kann man mit dem PC etwas anfangen.Festplatten für PCs haben das Format 3,5". Die kleinsten Festplatten die man verbauen sollte sind 1TB Platten. Kleinere sind kaum billiger. Als Alternative haben sich mittlerweile SSDs etabliert. Im Gegensatz zu Festplatten besitzt eine SSD keine mechanischen Teile sondern Speicherchips. Das macht sie schnell aber auch teuer. Eine sinnvolle Variante sind SSDs mit  240 GB. Zum einen sind sie groß genug für das Betriebssystem und die Programme, zum anderen noch erschwinglich. Eine 240 GB SSD kostet etwa das Doppelte einer vier mal so großen 1TB Festplatte. SSDs gibt es in 2,5"-Gehäusen und sind somit von der Größe und den Anschlüssen kompatibel mit Notebook-Festplatten oder in der M.2-Variante als Karte, die direkt auf das Mainboard geschraubt wird. Auf dem Mainboard muß dafür allerdings der erforderliche Steckplatz vorhanden sein. Ein sinnvoller Ansatz ist eine Kombination aus schnellr SSD für das Betriebssystem und die Programme und einer Großen Festplatte für die Daten.

Optische Laufwerke

Als optische Laufwerke werden seit vielen Jahren DVD-Brenner verbaut. Nach einem kurzen Hype kommen Blu-ray Laufwerke eher selten zum Einsatz. Obwohl kaum noch Disks gebrannt werden und man sich die Software meistens aus dem Internet läd, kann auf ein optisches Laufwerk kaum verzichtet werden.

Netzteil

Der Rechner benötigt zum Betrieb Strom. Diesen stellt das Netzteil zur Verfügung. Die erforderliche Leistung des Netzteils hängt von den verbauten Komponenten ab. Bei einem Gaming-PC  reicht das Spektrum in der Regel etwa von  400W bis 1000W. Hierbei sollte das Augenmerk auf die Qualität des Netzteils gelegt werden. Es wird hier viel Schrott angeboten.

Gehäuse

Um das alles unter zubringen, benötigt man ein Gehäuse. Wie bei den Mainboards gibt es auch hier verschieden ATX-Formate. In ein ATX-Gehäuse passen auch die kleineren Varianten. Umgekehrt funktioniert das nicht. In ein Mini-ATX Gehäuse passt kein ATX Mainboard. Auch hier gibt es Qualitätsunterschiede. Billige Gehäuse haben dünnes Blech, klappern, sind in sich verzogen und die Schrauben lassen sich nicht fest drehen. Hochwertige Gehäuse sind solide aufgebaut und verkraften auch mehrere Umbauten und Aufrüstungen eines PCs. Wenn man einen hochwertigen Gaming-PC hat, möchte man die edelen Komponenten natürlich nicht verstecken. Viele Gaming Gehäuse sind deshalb mit einem Fenster in der Seitenwand ausgestattet, durch die man ins Innere sehen kann.

Kühlung

Wenn ein PC eine hohe Rechenleistung hat, wird auch viel Strom in Wärme umgewandelt, die abgeführt werden muß. Dies sollte möglichst leise und effektiv erfolgen. Es sollte darauf geachtet werden, dass in dem Gehäuse die Luft ungehindert zirkulieren kann und dass Lüfter mit großem Durchmesser verbaut werden. Diese können langsamer und somit leiser drehen.

Fazit

Ein Gaming PC ist im Grund auch nichts anderes als ein normaler PC. Der Unterschied liegt darin, dass er leistungsfähiger ist. Die Kunst ist es, durch geschickten Einsatz der vorhandenen Resourcen ein solides System aufzubauen. Es ist z.B. unsinnig, an der CPU zu sparen, um kurze Zeit später festzustellen, dass zum aufrüsten des Prozessors auch das Mainboard und der Speicher ausgetauscht werden muß. Ebenso Unsinnig ist es, den Rechner mit allem vollzupacken, von dem man denkt, es irgendwann einmal zu benötigen.